The Magic Candle ist ein gutes klassisches Rollenspiel, das Puristen erfreuen wird. Das Beste sind die (damals) originellen Bestandteile, die neuen Schwung ins Genre brachten. Dazu gehört, dass das Spielziel nicht der Sieg über einen bösen Endgegner, sondern das Bewahren der namensgebenden Magischen Kerze ist. Ein zweites Beispiel ist, dass ihr das Spiel zwar alleine beginnt, aber in den zwei vorhandenen Schlössern bis zu fünf weitere Charaktere verschiedener Klassen und Rassen rekrutieren könnt.
Das Spiel ist gut geschrieben und hat einen intelligenten Handlungsstrang. Ihr reist durch das Königreich Deruvnia, um Behelfsmittel zu finden, die das weitere Schmelzen der Magischen Kerze verhindern können. Sollte sie sich zu weit auflösen, wird der böse Dämon Drax entbunden. Der 2D-Stil erinnert an die frühen Ultima-Teile. Die Interaktion mit Nichtspielercharakteren ist gut aufgelöst und auf einer Stufe mit Ultima 5. Ihr gebt ein Schlüsselwort ein und der NSC erteilt Auskünfte, wenn er es erkennt. Die EGA-Grafik ist zweckerfüllend, jedoch nichts Besonderes. Der Sound ist, wie für ein 1989er Spiel zu erwarten, sehr begrenzt. Das Wichtige ist aber, dass es exzellent zu Spielen ist. Es ist zwar nicht das einfachste Spiel, doch Beharrlichkeit zahlt sich aus.
Ich genoss das Spielen, obwohl es wirklich puristisch ist. Ihr müsst euch schon eine Stunde Zeit lassen, um euch daran zu gewöhnen, was auch die nicht wenigen Tastaturbefehle einschließt. Die Belohnung ist ein ordentliches Rollenspiel mit einer guten Handlung und so viel Tiefe wie die Ultima-Serie.
DREIEINHALB Punkte!
Teil der The Magic Candle Trilogie